Donnerstag, 22. Mai 2014

Alaun-Kaltbeize

Das Rezept ist übernommen von eberhardprinz.de. Allgemeine Infos zum Beizen habe ich hier zusammengefasst.

Für 5L Kaltbeize benötigt man:

  • Gefäß mit mindestens 7L Fassungsvermögen (z.B. gut gereinigter Farbeimer, oder ein Mischeimer aus dem Baumarkt)
  • 100g Alaun
  • 73ml Essigessenz (25%)
  • 31g NaCO (Soda)
  • 10g Weinsteinsäure
  • und ca. 5L Wasser, am besten sauberes Regenwasser.

Das Alaun wird in 1L warmem Wasser gelöst. Der Essig wird dazugegeben; ich habe statt der 73ml einfach 73g genommen, das war einfacher abzuwiegen (die Dichte von Essigsäure ist 1,05g/cm^3, die von Wasser 1,00g/cm^3. Da wir nicht auf den ml genau die 5L am Ende abmessen, ist der Dichte- und somit Messunterschied von einigen Nachkommastellen meiner Meinung nach vernachlässigbar - und geklappt hat das Beizen so auch).
Das Sodapulver wird in einem weiteren Liter Wasser aufgelöst und langsam zur Alaunlösung gegeben. Kippt man es zu schnell rein, schäumt es extrem auf, also lieber vorsichtig sein. Schließlich wird die Weinsteinsäure dazugerührt und das Ganze mit Wasser auf 5L aufgefüllt. Im Idealfall hat man jetzt eine milchige Flüssigkeit, in der man seine Wolle beizen kann. Die angesetzte Menge reicht angeblich für bis zu 10kg trockene Wolle.
5L Kaltbeize mit 200g verzwirnter Wolle
Die (möglichst gewaschene) Wolle kann nun direkt in die Beize. Man drückt sie so lange unter, bis keine Blasen mehr an die Oberfläche steigen, und sie von der Beize bedeckt bleibt. Ich lege immer einen Teller darauf, um Arbeitszeit zu sparen.
Je nach Alter der Beize bleibt die Wolle 12 Stunden bis zu einer Woche in der Lösung. Die Beize ist über Monate hinweg haltbar (ggf. umrühren, wenn sich was absetzt), und mehrfach verwendbar. Wenn man sie also in einem verschließbaren Gefäß ansetzt, hat man - je nach Wollmenge - erstmal Ruhe.
Nach dem Beizen spült man die Wolle gründlich aus, um die ungebundenen Aluminiumreste aus ihr zu entfernen. Danach kann man sie entweder direkt in die Färbeflotte geben, oder trocknen und sich einen Vorrat an gebeizter Wolle schaffen.

Bei meinem ersten Versuch setzte sich ziemlich schnell ein weißer Schleier am Boden des Eimers ab, vermutlich wegen zu viel Soda. Ich habe die Wolle deswegen so oft wie möglich ein wenig untergetaucht und leicht bewegt, so dass die ganze Lösung wieder milchig wurde. Meinen Färbungen hat das keinen Sichtlichen Abbruch getan, aber schöner ist es, wenn das nicht passiert - schon allein, weil die Wolle (zum Glück schon versponnen) dadurch ein wenig verfilzt ist
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